Der AdAR-Förderpreis

Der Arbeitskreis deutscher Aufsichtsrat e.V. (AdAR) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mandatsträger zu unterstützen sowie Unternehmen in der Erreichung einer professionellen, effektiven und gewissenhaften Aufsichtsratsarbeit zu fördern. Hierzu stellt AdAR seit 2011 unter anderem ein breit gefächertes, umfassendes und kontinuierlich wachsendes Informations- und Weiterbildungsangebot für Aufsichtsräte bereit.

Mit dem ADAR-Förderpreis werden herausragende Abschlussarbeiten (Bachelor- und Masterstudiengänge), Dissertationen oder Monografien mit hoher Praxisrelevanz, die der Unterstützung und Weiterentwicklung aktueller Aufsichtsratsarbeit dienen, in Kooperation mit Reguvis Fachmedien als Medienpartner prämiert und deren Veröffentlichung gefördert.

Die jeweiligen Veröffentlichungsprojekte werden vom Wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb von der Universität zu Köln begutachtet und dem geschäftsführenden Vorstand von AdAR zur Vergabe des Förderpreises vorgeschlagen. Die prämierten Arbeiten erscheinen dann in der AdAR-Schriftenreihe bei Reguvis.

Interessenten, die eine wissenschaftlich oder praktisch, empirische Arbeit verfasst und deren Veröffentlichung zu Fragen der Aufsichtsratsarbeit und Mandatsführung einem interessierten Fachpublikum vorstellen möchten, können sich mit Veröffentlichungsprojekten gerne beim Wissenschaftlichen Beirat von AdAR unter kontakt@adar.info für den Förderpreis bewerben.

Förderpreis 2021

Der Förderpreis in 2021 ging an Dr. Matthias Reidt für seine wissenschaftlich fundierte wie ebenso praktisch ausgerichtete Ausarbeitung "Die mitgliedschaftliche Treuepflicht als gesellschaftsrechtliche Generalklausel".

Die mitgliedschaftliche Treupflicht ist eine der faszinierendsten Rechtsfiguren des deutschen Gesellschaftsrechts. Als rechtsformübergreifende Generalklausel betrifft die Treupflicht jeden Gesellschafter, ist jedoch gerade durch ihre Abstraktheit und Vielschichtigkeit schwer zu fassen.
Um die konkreten Pflichten zu erkennen, die aus der mitgliedschaftlichen Treupflicht für die Unternehmenspraxis resultieren, ist ein Verständnis der historischen Entwicklung, der Begrifflichkeiten und der rechtlichen Einordnung unerlässlich.
Hier setzt das vorliegende Werk an: Der Autor skizziert die Entwicklung der Treupflicht von der Herausbildung einer eigenständigen Rechtsfigur bis hin zur anerkannten Generalklausel und stellt Rechtsgrundlagen, Funktionen sowie die Bedeutung in der praktischen Rechtsanwendung dar. Die Abgrenzung der mitgliedschaftlichen Treupflicht zur organschaftlichen Treupflicht, horizontale und vertikale Treubindungen sowie die Frage, inwieweit mitgliedschaftliche Treupflichten im Gesellschaftsvertrag gestalt- bzw. abdingbar sind, stellen nur einige der beschriebenen Problemkreise dar. Die klare Darstellung des wissenschaftlichen Diskussionsstands und der aktuellen höchstrichterlichen Rechtsprechung runden das Werk ab.

Dr. Matthias Reidt, LL.M. (Columbia) war von 2014 bis 2015, von 2016 bis 2017 sowie von 2020 bis 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und Europäische Privatrechtsentwicklung der Universität zu Köln mit Forschungsschwerpunkten im Kapitalgesellschaftsrecht, allgemeinen Vertragsrecht und Verbraucherrecht.
Seit 2021 ist er bei der Sozietät Hengeler Mueller in Düsseldorf als Rechtsanwalt tätig.

Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Vorabend-Dinners zum 11. Frankfurter Aufsichtsratstag am 21. September 2022.

Das Werk kann über Reguvis Fachmedien GmbH bezogen werden.

Förderpreis 2019

Der Förderpreis in 2019 ging an Dr. Florian Engels für seine wissenschaftlich fundierte wie ebenso praktisch ausgerichtete Ausarbeitung "Die Leitung der Aufsichtsratssitzung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden".

Das Aktiengesetz enthält nur wenige ausdrücklich geregelte Kompetenzen des Aufsichtsratsvorsitzenden, die zudem keinen abschließenden Katalog darstellen. Auch grundsätzlich mögliche Regelungen in Satzung oder Geschäftsordnung sind häufig lückenhaft. Es stellt sich daher die Frage, welche konkreten weiteren (ungeregelten) Kompetenzen dem Vorsitzenden zustehen und welche Folgen eine Kompetenzüberschreitung hat.

Dr. Engels erstellt in diesem Werk allgemeine Richtlinien, anhand derer sich ungeschriebene Kompetenzen allgemein ermitteln lassen und die zugleich deren Grenzen festlegen.
Anschließend führt er aus, welche Rechtsfolgen Kompetenzüberschreitungen etwa bei Einberufung, Sitzungsvorbereitung und Sitzungsleitung haben können. Zu jeder Kompetenzüberschreitung erklärt er, ob und wie Aufsichtsratsmitglieder sich gegen diese wehren können. Zudem skizziert er die Kompetenzverteilung zwischen Aufsichtsratsvorsitzenden und Gesamtaufsichtsrat.

Zahlreiche plastische Anwendungs- und Fallbeispiele gewährleisten eine verständliche Darstellung und ermöglichen die unmittelbare Übertragung in die Praxis.

Dr. Florian Engels ist seit 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Gesellschaftsrecht bei der Kanzlei DLA Piper in Köln tätig. Derzeit absolviert er sein Referendariat im OLG Bezirk Köln mit einer Station beim Deutschen Bundestag in Berlin. Im Jahr 2016 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln ab und begann dort anschließend den Masterstudiengang Wirtschaftsrecht.

Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Vorabend-Dinners zum 8. Frankfurter Aufsichtsratstag am 24. September 2019.

Das Werk kann über Reguvis Fachmedien GmbH bezogen werden.

Förderpreis 2017

Preisträger des ersten Förderpreises in 2017 ist Dr. Jan Baumann LL.M., der den Förderpreis für den Fachtitel „Die Rechte des einzelnen Aufsichtsratsmitglieds“ erhalten hat. Das vorliegende Werk in Form einer Dissertation verbindet fundierte rechtswissenschaftliche Theorie mit praxisnahen Anforderungen der Aufsichtsratsarbeit.

Das mit dem AdAR-Förderpreis prämierte Werk bietet Aufsichtsratsmitgliedern und deren Beratern auf eingängige und leicht verständliche Weise eine sachlich wie praktisch fundierte Darstellung nicht nur über die Pflichten als Aufsichtsratsmitglied, sondern vor allem auch über dessen Rechte und Handlungsbefugnisse. Es besitzt theoretischen Tiefgang, der aber stets praxisnah und gut lesbar bleibt.

Das Werk kann hier über Reguvis | Bundesanzeiger Verlag bezogen werden.